Studiobühne der Theaterwissenschaft
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Kinski in Love

von Michel Decar

9. – 11. Dezember 2008

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Es ist der 30.10.2004 in einem kleinen schwedischen Park, auf den Galapagos Inseln, zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Kleine grüne Eulen hüpfen verschlagen und bösartig auf der Akropolis umher. Alle Versuche, die Geschichte zu einem gute Ende zu bringen, scheitern, als dem Heer das Gyros ausgeht und selbst sechs Nogger Chock hintereinander die Katastrophe nicht mehr aufhalten können.
Klaus Kinski stirbt am 23. November 1991 in seiner Villa an den Folgen eines Herzinfarkts…
Doch das soll der Zuschauer gar nicht verstehen, und das ist für die Handlung auch eher nebensächlich.

Michel Decars Spätwerk „Kinski in Love“ beginnt zwar zuerst mit einem Lachen, doch das postkolonial-pansexuelle Werk handelt von Personen, die nur noch zusammen sind, weil es nicht anders geht. Ihre Unterhaltungen bestehen mittlerweile nur aus Monologen von Kinskis Großvater, weswegen sie sich immer mehr hinter Ihren Erinnerungen verstecken und sich an ferne Orte flüchten. Doch diese Erinnerungen werden immer zwanghafter, und der gelebte Traum ist höchstens noch eine Persiflage. Verzweifelt klammern sie sich an die längst gestorbene Fantasie, denn der Versuch auszubrechen würde die Masken zerbrechen und dahinter nicht mehr übriglassen als einen sorgfältig inszenierten Alptraum.

Tobias Böhnke

 

Mitwirkende:
Agatha Kremplewski (als B)
Leopold Gessele (als K)
Tobias Böhnke (Regieassistenz, Licht)
Michel Decar (Regie, Bühne)
Felix Kruis (Plakat)