Studiobühne der Theaterwissenschaft
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ALLES GEHT

Ein Poetry-Drama
poetrydrama



mit Slam-Texten von Blair, Bas Böttcher, Mirco Buchwitz, Bumillo, Julius Fischer, Pauline Füg, Grög!, Harry Kienzler, Heiner Lange, Anatol Schuster, Xóchil A. Schütz, Sebastian 23, SMAAT und Gabriel Vetter

nach Motiven aus Paulo Coelhos Roman »Veronika beschließt zu sterben«

27.-30. Mai 2008


Das Poetry-Drama »Alles Geht« nutzt die Gunst der Stunde und vereint erstmals Slam-Texte hochkarätiger internationaler Spoken-Word-Poeten zu einem Theaterstück. Warum Poetry Slams derzeit so viel Zulauf finden und die Slam-Locations in ganz Deutschland aus allen Nähten platzen? Der amerikanische Performance-Poet Taylor Mali bemüht sich um Antworten: »I think the world is hungering for greater meaning. Something is missing. And poetry may provide that. As the great poets said: ›I do not know if you can get the news from poetry but men die miserably every day for the lack of what is found there.‹«

Auch der weiblichen Hauptfigur des Dramas fehlt was: ein erfülltes Leben und die ach so herbei gesehnte Einsame Insel. »Mit Kokosnüssen und ohne ohne ohne Müssen.« Gefangen im Loop monotoner Fließbandarbeit, deprimierender One-Night-Stands und ›broken dreams‹ unternimmt sie schließlich einen Selbstmordversuch – das ist die Ausgangslage. »Geh doch mal duschen! Geh doch mal ein Schaumbad einlassen mit einer sterbenden Frau als Ausgangslage!«

Und so tauchen wir ein in ein Schaumbad der Poesie, in ein Stück, in dem frei nach Novalis »das Chaos durch den regelmäßigen Flor der Ordnung schimmert«, ein Drama, in dem die poetischen Pralinen nicht in Goldpapier serviert, sondern am Lagerfeuer gebraten werden. Wir tauchen ein in ein Experiment: Theaterdramaturgie trifft auf Slam Poetry, Drama auf Lyrik, Sprechtheater auf Spoken Word. Und Tod auf Leben.



Investier in Utopien
Schreib sie in dein Moleskin
Lass dich treiben lass dich ziehn
Verlieb dich so wie Amélie
Und sei gigantisch wie James Dean
Denn es gibt 1000 Gründe um stark zu sein
Um autark zu sein
Mir wär jeder Sarkophag zu klein
Und jedes Grab zu eng
Weil ich mein Leben nicht im Sarg verpenn
Sondern ein Feuerwerk an jedem neuen Tag abbrenn
An jedem neuen Tag denn ich will leben
Leben leben leben
Dem Tiger im Käfig Zucker geben
Den Morgentau von den Grashalmspitzen fegen
Und Sonne saufen voller Segen
Sonne saufen voller Segen
Zu neuen Sphären streben
Schweben und abheben
Sich nie sattleben
Die neuen Sphären beben …

Bumillo, Alles Geht



Idee & Regie:
Christian Bumeder

Es spielen:
Marlene Kühn, Julia Nothacker, Lucia Roeder; Franz Metz, Julian Monatzeder, Max Specketer, Edwin Warketin, Florian Werkmeister.


Weitere Infos und Links zu allen Poeten findet man auf www.myspace.com/bumillo,
sowie ein Interview beim br-online