Studiobühne der Theaterwissenschaft
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Fräulein Julie

von August Strindberg

01. / 03. / 04. Juli und 7. / 8. Oktober 2009
jeweils 20Uhr

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„Fräulein Julie...! Sie waren Opfer eines Rausches, Sie wollen den Fehler kaschieren, und so reden Sie sich ein, Sie lieben mich! Aber Sie lieben mich nicht, möglicherweise reizt Sie mein Äußeres – und dann ist ihre Liebe nicht besser als meine – Aber ich werde mich nie damit begnügen, nur das Tier für Sie zu sein...“

In der Mittsommernacht verführen sie einander; Julie, die Tochter des Grafen und Jean dessen Diener, und nun – kurz darauf – folgt die Ernüchterung und der Blick auf die entstandene Verwüstung. Erst jetzt wird den Beiden die Tragweite ihres Handelns bewusst, und aus den Liebenden werden Gegner, die einander die Verantwortung zuschieben. Es beginnt ein Kampf mit ungleichen Mitteln und wechselnden Machtpositionen. Erschien Julie zunächst noch die Stärkere zu sein und das Geschehen nach ihrem Willen lenken zu können, so verkehren sich die Machtverhältnisse unvermittelt ins Gegenteil. Jean genießt seinen vermeintlichen Triumph, die unerwartete Eroberung, indem er Julie mit Genuss mehr und mehr erniedrigt. Der Diener ist zum Herrn geworden. Doch genau dann, wenn er glaubt, Julie vollständig zu beherrschen, entgleitet ihm die Kontrolle, und das Blatt wendet sich erneut.

Was als scheinbar harmloses Spiel mit dem Feuer begann, entwickelt sich zu einem (selbst-)zerstörerischen Konflikt um Recht und Unrecht, Lust und Verlangen, Liebe und Hass...

„Welche schreckliche Macht hat mich zu Ihnen gezogen? Die Schwache zum Starken? Die Fallende zum Steigenden? Oder war es Liebe? Das – Liebe?“

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Trailer unter http://www.youtube.com/watch?v=R0mVr1LUCbU