Studiobühne der Theaterwissenschaft
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Die Stühle

von Eugène Ionesco

01./02./04. Juni 2010


stuehle

Bildergalerie
Fotos von Peter Werner

Ein greiser Hausmeister lebt zusammen mit seiner Frau in einsamer Zurückgezogenheit. Um der Langeweile ihres Daseins zu entfliehen, schwelgen die beiden in Erinnerungen an ihr vergangenes Glück. In ihrer Unterhaltung tauchen immer wieder dieselben zwei Elemente auf: Die Frau wirft ihrem Mann vor, es in seinem Leben zu nichts gebracht zu haben. Er erwidert, dass sie alles hätten, um glücklich zu sein.

Der alte Mann, dessen Zustand zwischen Nervenkrise, kindlicher Hilflosigkeit und Größenwahn schwankt, glaubt, eine Botschaft an die Menschheit zu haben, die das Leben aller Menschen verändern wird. Diese soll vor einer Reihe ausgewählter Gäste verkündet werden. Weil es dem Alten an rhetorischer Begabung mangelt, hat er einen professionellen Redner engagiert, der die große Kunde bekannt geben soll und dessen Ankunft sehnsüchtig erwartet wird.

Die Gäste treffen nach und nach ein und werden von dem alten Ehepaar mit einem Schwall höflicher Redensarten überschwemmt. Die Menschenmenge wird immer dichter, bis sich die beiden Gastgeber nur noch mit Mühe zwischen den Stühlen hindurchschlängeln können. Schließlich kommt sogar der Kaiser. Alles ist nun bereit für das Auftreten des Redners ...

Eugène Ionesco (1909 – 1994) wuchs in Frankreich auf, studierte in Bukarest französische Philologie und arbeitete als Kritiker und Sprachlehrer. Der gebürtige Rumäne schrieb zahlreiche Theaterstücke, Erzählungen und Romane und zählt zu den Hauptvertretern des absurden Theaters. In seinen Dramen stellte Ionesco Fragen der menschlichen Existenz sowie die Banalität des Alltäglichen in den Mittelpunkt.